Ausbildungstag in der Katastrophenmedizin - Übung „Resiliente Ameise 2022“
Am 9. April absolvierten 38 Einsatzkräfte aus Katastrophenschutz, Wasserwacht und auch dem JRK eine gemeinsame großangelegte Ausbildung und anschließendes Übungsszenario.
Am Samstagmorgen stand nahezu die gesamte Einsatztechnik auf dem Hof der Kreisgeschäftsstelle, dazu war auch eine Vielzahl an Helfern und Organisatoren zu sehen. Der Grund: Die Vorbereitungen für einen weiteren Ausbildungstag in der Notfallmedizin innerhalb des Katastrophenschutzes. Michael Reibestein und Christoph Vogel hatten für die Kameradinnen und Kameraden einen kompletten Übungstag konzipiert, die „Resiliente Ameise 2022“.
Der Vormittag war gefüllt mit diversen Stationsübungen in der das Wissen in der Katastrophenmedizin aufgefrischt und vertieft worden ist. Angefangen bei den Medizingeräten, über das cABCDE-Schema und das Atemwegsmanagement, waren auch das Tourniquet und die Beckenschlinge teile der theoretischen Ausbildung. Einen weiteren wichtigen Teil bildete hier außerdem die Triage: Patienten sichten und nach klaren Kategorien einteilen. Eine ethisch schwierige, aber sehr wichtige Aufgabe.
Die Besonderheit bei der Katastrophenmedizin ist die Materialknappheit, der eine große Zahl an Verletzten gegenübersteht. Es wird nur das Wesentliche behandelt unter hoher Belastung für die Einsatzkräfte. Eine Individualmedizin ist in einer solchen Lage auch nicht möglich. Diese Einteilung entscheidet im Einsatz, wie die knappen personellen und materiellen Ressourcen eingesetzt werden sollen.
Am Nachmittag wartete eine praktische Übung in Form eines Massenanfall von Verletzten, kurz MANV, mit 18 Personen auf, in der es diese Aspekte umzusetzen galt. „In Mitteldeutschland kam es zu mehreren Erdbeben, die ebenfalls im Muldental zu spüren waren. Dies führte zu mehreren Unfällen und vereinzelten baulichen Schäden. Die Rettungsdienste befinden sich im Dauereinsatz. In dieser Lage übernahm der DRK-Einsatzzug Nord die eigenverantwortliche Versorgung bei einem Verkehrsunfall. Ein Fahrzeug raste auf Grund des Bebens in eine Gruppe Menschen, die im Freien Schutz gesucht hatten. Unterstützung durch Rettungsdienst, Notarzt oder Feuerwehr kann nicht gewährleistet werden.“ So das skizzierte Szenario, dass es zu beherrschen galt.
Angefangen bei der Lageerkundung und der Schaffung von Strukturen, über die Triage, der Behandlung, Registrierung und den Abtransport waren die Helfer umfassend gefordert. Nach der ersten Lageerkundung folgte die Sichtung, die Triage der Verunglückten. Direkt im Anschluss galt es diese binnen kurzer Zeit zu Versorgen und abzutransportieren. All das geschah unter anderen unter den wachsamen Augen von Vorstand Bettina Belkner und Kreisverbandsarzt Matthias Mühl, sowie der Ausbilder aus dem Rettungsdienst, dem Verband der Reservisten der Bundeswehr sowie Herrn Malte Kobus, welcher als Arzt die Ausbildung unterstützte.
An all unsere Helfer-Helden aus unseren Gemeinschaften, die ihre Freizeit im Sinne der Menschlichkeit einsetzen gebührt ein großer Respekt dafür, dass sie sich dieser besonderen Herausforderung gestellt haben! Eine wirklich starke Gemeinschaftsleistung und für alle das gute Gefühl, in Notsituationen aufeinander bauen zu können. Als Erinnerung an diesem Ausbildungstag hatte Organisator Christoph Vogel für unsere Kameradinnen und Kameraden noch eine kleine und gelungene Überraschung. Die „Resiliente Ameise 2022“ als Patch für die Einsatzbekleidung.
Ein großer Dank gilt der Organisationen und den fleißigen Helfern aus unseren und befreundeten DRK-Gemeinschaften und dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, die diese Übung ermöglicht, organisiert und umgesetzt haben. Danke auch dem Förderverein Rittergut Großzschepa e.V., für die Nutzung des Geländes für unsere Übung.
Alle Teilnehmer wurden vor Beginn des Übungstages auf Corona getestet.